Kleinwort auf Weltreise

2007 Australien

Westaustralien leidet mal wieder unter einer Hitzewelle, dass Thermometer zeigt +45°C, wir haben jetzt zwei Tage Stadtaufenthalt die eigentlich zum Aklimatisieren gedacht waren hinter uns aber der Schweiß kommt immer noch aus allen Poren und längere Wanderungen oder Aktivitäten sind immer noch nicht möglich. Aber es hilft alles nichts, wir müssen auf Tour und nach der Camperübernahme sind wir komplett durchgeschwitzt. Die Klimaanlage läuft auf 100% und wir wollen nur noch raus aus dem Brutkessel Perth und so fahren wir erst einmal über den Old-Ocean-Drive an den Ocean, wo uns eine angenehme Briese erwartet und etwas Erfrischung verspricht.
Das Wasser ist warm wie in der Badewanne und eigentlich könnten wir es hier die nächsten Tage aushalten, währe da nicht unsere Ziel Sydney wo wir ja in 4 Wochen ankommen wollen.

Und so fahren wir erst einmal auf der erste Etappe unserer Tour gen Süden, durch Karriwälder mit riesigen, bis zu 80 Meter hohen Karri Bäumen und auf die höchsten dieser Bäume haben die Australier Aussichtsplattformen zur Waldbrandüberwachung errichtet. Und um diese Aussichtsplattformen zu erreichen, wurden in den Baumstamm Eisen eingeschlagen, die wie eine Wendeltreppe bis zur Plattform hinauf gehen.  Das übergroße Warnschild: „TREE CLIMBING RISK, Tree Lookout is 52 meters above ground. There is only one rest area before te viewing platform“, warnt uns vor dem Besteigen dieser Bäume bei Herz- und Kreislaufproblemen und man sollte absolut Schwindelfrei sein.

Keine Frage, DA MUSS ICH RAUF ! – Na Ja – ich habe es zumindest bis zur ersten Plattform in 30 Meter Höhe geschaft, waren wohl die hohen Temperaturen schuld, die meine Kondition in die Knie gezwungen haben. Und dann hat unser Auto ein Problem, eine rote Warnlampe und ein überlauter Pieper schrecken und aus unseren Tagträumen. Ein Blick in das Handbuch hlift auch nicht weiter, die Leuchte und der Pieper sind nirgends beschrieben und auch ein Telefonanruf beim Vermieter hilft nicht weiter. Wir sollen zum nächsten Service fahren, in die nächste Stadt, also 150km mit roter Warnlampe und piepen. Na, ich versuche mal selbst mein Glück, durchforste den Motorraum, ziehe an alle möglichen Kabel und Verbindungen und – die Lampe und das Piepen sind plötzlich aus. Geht doch, also weiter auf unserer Reise durch Australien. Aber was ist das, die Klimaanlage arbeitet nicht mehr und dann gehen auch die Fenster nicht mehr auf – hab ich da wohl ein Kabel zuviel abgezogen? Also doch die 150km bis zum Service und das bei 45°C Außentemperatur. Als wir dann mit unserer fahrbaren Sauna den Service endlich erreichen, heißt es auch nur „Sorry, that does not belong to the vehicle which belongs to build“. Also wieder telefonieren und nach Hilfe schrein, der Australische ADAC wird verständigt und tatsächlich der gute Mann vom ADAC, ein Pole, der vor Jahren nach Australine ausgewandert ist, kann uns helfen, die Feder der Trittstufe an der Aufbautür ist defekt und so gibt der Sicherheitsschalter immer Alarm – Toll jetzt können wir uns beim nächsten Mal auch selber helfen – gewust wie. Wir verlassen den Süden und fahren wieder in nördliche Richtung ins Landes innere und mit jedem km steigen die Temperaturen, wir kommen zur Wave-Rock

das Thermometer zeigt jetzt +48°C und Wandern geht jetzt gar nicht mehr, also verbringen wir dach einem kurzen Fotostopp auf dem Waverock die restliche Zeit des Tages bei einem kühlen Bier im Schatten der Bäume und im Pool.
Aber das soll noch nicht das Ende sein, wir fahren weiter zur Goldgräber Stadt Kalgoorlie Town und besichtigen bei nunmehr +50°C eine alte Goldmine wo wir in die Geheimnisse des Goldwaschens eingewiesen werden – Hurra drei kleine Klümpchen gefunden und der Erfog macht uns Stolz.
Zurück am Campground gibt es dann erst einmal ein kühles Bier und Abkühlung im Pool.
Kalgoorlie ist zwar wunderschön, aber bei diesen Temperaturen kann man einfach nichts unternehmen, die kleinsten Bewegungen treiben den Schweiß auf die Haut und nur am Pool sitzen und Bier trinken, dafür sind wir ja nicht nach Australien gefahren, also fahren zurück an den Ocean, in der Hoffnung auf lange Strandspaziergänge bei einer milden Seebriese. Falsch gedacht, die milde Seebriese entpuppt sich als steifer Wind der den Sand wie ein Sandstrahlgebläse vor sich her und uns in unseren Camper treibt.
Trotz Sandsturm haben wir uns dann aber nach zwei Tagen soweit von den hohen Temperaturen erholt und kommen zum Highlight unsere Reise, die Durchquerung der Südwüste Austraiens, der Nullabour Plain. 1000km ohne Baum und Strauch, ohne Häuser und Siedlungen liegen vor uns und so kämpfen wir uns durch diese unwirtliche Natur und haben immer wieder phantastische Ausblicke auf den Oceaan und die Steilküste. Zeitweise wagen wir auch Abstecher und fahren die Steilküste hinunter an den Ocean mit schneeweißen Sandstränden und phantastischen Dünen.
„Leider“ hat die Nullabour Plain inzwischen auch ihren Schrecken der vergangenen Jahre verloren, es gibt jetzt alle 300km ein Roadhaus mit Tankstelle, Service und einen Campingplatz mit Shop und die Anzahl der Autos die wir treffen ist auf 2 pro Stunde gestiegen, also so ganz alleine und Hillflos sind wir hier dann doch nicht, aber 1000km durch Nichts ist doch sehr Eintönig und man muss sich schon ganz schön konzentrieren.
Wir erreichen Südaustralien, die Zivilisation wird dichter und die Vegetation üppiger und nach gut 1500 km ist es geschafft, wir sind im Barossa Vally angekommen und treffen auf unsere Spure von 2004, hier ist alles noch so wie vor drei Jahren und irgendwie fühlen wir uns hier gleich ein Wenig wie Zuhause. Wir finden gleich unsern Campingplatz, den Schlachter und natürlich den Bottelshop um unseren Bier- und Weinvorrat wieder aufzufüllen.
Nach zwei weitern Tagen verlassen wir aber die uns schon bekannten Wege und fahren auf neuen Wegen durch das Land zu einem der schönsten Nationalparks von Australien, den Grampians. Lieder hat hier erst vor kurzem das Buschfeuer gewütet und einen großteil des Parks zerstört, alles nur verbrannte Baumstümpfe und Erde – schade.
Weiter Richtung Süden stoßen wir dann wieder auf uns bekannte Wege und der Gread Ocean Road, wir treffen alte Bekannte, wie die Londenbridge, die Twelve Apostel und andere Sehenswürdigkeiten.

Bei Melbourne verlassen wir die Great Ocean Road, fahren über eine Maut pflichtige Brücke – den Maut mussten wir dann später von Deutschland aus in dreifacher Höhe überweisen –  hat sich aber gelohnt und weiter durch die wunderschöne Landschaft Südaustraliens bis nach Bondi Beach für ein paar Tage Strandurlaub mit anschließenden Stadtaufenthalt in Sydney.

 

 

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der weg ist das ziel
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