Kleinwort auf Weltreise

2012 Südafrika

5500 km von Johannesburg nach Kapstadt

Eigentlich war unsere Südafrikareise für Oktober 2011 geplant, aber da wollte die Gesundheit plötzlich nicht mehr mitspielen und wir mussten alles auf Februar 2012 umbuchen – böser Sch… – na ja, wenn man auf die 60 zugeht 🙂

Und dann, eine Woche vor unserem Reisetermin kam die Meldung, „der Krügerpark ist wegen Überflutung geschlossen“ na ja die Situation hat sich dann doch relativ schnell gebessert und wir haben unsere Reisetaschen gepackt. Tja und kurz vor dem Abflugtermin dann noch die Meldung „Die Ranger im Krüger streiken“
– Super, irgendwer will wohl nicht, dass wir da hin kommen, egal nun war sowieso alles gelaufen und irgendwie kommen
wir da schon durch.

Das erste Mal mit „Türkisch Airline“ geht es von Hamburg, über Istanbul nach Johannesburg und es hat alles bestens geklappt, keine Verzögerungen, die Flieger waren ordentlich und unsere Sitzplatzreservierung war auch angekommen, also ganz entspannt nach Johannesburg.

Noch ein Wenig verschlafen landen wir in Johannesburg, die Einreiseformalitäten gehen sehr zügig, wir bekommen unsere Stempel und dann kommen auch schon unsere Reisetaschen auf dem Gepäckband angerollt, jetzt kann eigentlich nicht mehr viel passieren.

Und vor dem Zollbereich werden wir auch schon von unserem Shuttle-Kapitän zu Bobocampers erwartet, kurze Begrüßung,
schnell noch die ersten Rand aus dem ATM holen und es geht los. Ach ja, für alle Nachreisenden – der ATM befindet sich am äußersten Ende der Halle, weit hinter allen Exchange Counter – die wollen wohl nicht, dass die Touris sich ihr Geld selber holen.

Nach einer kurzen Stadtrundfahrt kommen wir bei Bobocampers an und da steht ja auch schon unser Discover X, ein betagtes Fahrzeug mit 160.000 km auf dem Buckel aber sonst alles noch recht ordentlich und sauber. Nach einer sehr kurzen Einweisung – wir kennen das Fahrzeug ja schon – soll es los gehen, noch die Spiegel einstellen und ab die Post. Nur will die linke Seitenscheibe absolut nicht mehr hochfahren, also alles zurück und erst einmal über das „Uraltfahrzeug“ meckern und schimpfen, der Service wird bemüht.

Probieren hier, messen da und nach einer ungeplanten Kaffeepause und um 2000 Rand reicher, das Meckern über das „Uraltfahrzeug“ hat doch Erfolg gehabt, ist alles repariert und wir stürzen uns in den Stadtverkehr von Johannesburg. Na ja, Stadtverkehr ist wohl etwas übertrieben und bis auf den am Anfang immer etwas ungewohnten Linksverkehr kommen wir zügig durch die Stadt und auf die Autobahn N12.

Auf der N12 Richtung Osten ist wenig Verkehr, wir kommen gut voran, zahlen für unseren Camper eine Mautgebühr von 30 Rand und nach einem kurzen Tankstopp sind wir schon am frühen Nachmittag in Witbank, unserem ersten Tagesziel.

Hier im „Super SPAR“ bekommen wir dann auch alles was wir für die ersten Tage brauchen, tanken noch einmal voll und suchen uns einen schönen Campingplatz zum Ankommen.

Wir finden einen recht schönen Campingplatz an einem Stausee und da wir ein eingespieltes Team sind findet alles sehr schnell seinen Platz im Camper und wir können zum gemütlichen Teil des Tages übergehen, machen es uns mit einer Käseplatte und einem Glas Rotwein am See gemütlich.

Doch wir haben die Rechnung ohne den Wettergott gemacht, es zieht ein fürchterliches Gewitter auf und wir müssen erst einmal alles wieder (vor allem den Wein, damit er nicht verdünnt wird) in Sicherheit bringen.

Das Gewitter ist zwar recht kräftig aber sehr kurz und so genießen wir doch noch einen wunderschönen Abend am See – wir sind angekommen.

Super geschlafen auf unserer 2x2m Liegewiese geht es am nächsten Morgen weiter über die N4 durch die Highlands, wir verlassen die N4 bei Belfast und über die Panorama Route folgen wir dem Blyde River, wir genießen diese herrliche Landschaft mit ihren phantastischen Ausblicken. Unterwegs legen wir noch einen Shopping Stop in Pilgrim’s Rest ein, wo wir zwei Kissenbezüge erwerben und unseren ersten afrikanischen Cappuccino trinken und zum Mittagessen gibt es in Graskop einen der berühmten „Panckake“.

Als wir nach dem kurzen Stadtbummel durch Graskop wieder zu unserem Camper kommen, fragt Renate

warum ist denn unsere Außenlampe an? die kann man doch ausschalten oder? normalerweise ja, aber bei uns standen alle Leuchten im Display auf ON und mit Schalten war da nichts mehr, hatte uns doch das Gewitter gleich am ersten Tag die Elektronik zerschossen! Was tun, also studiere ich den Schaltplan und entferne erst einmal sämtliche Sicherungen – ok alle aus und das werde ich den restlichen Urlaub auch so machen – Licht AN – Sicherung einstecken, Licht AUS – Sicherung herausziehen, ging eigentlich recht gut und nach einigen Tagen wusste ich auch ohne Plan, welche Sicherung für was gut ist.

Am Nachmittag haben wir Zeit, wir fahren über die R534 und machen schon mal kurze Stopps beim Pinnacle Rock und God’s Window, leider hängen die Wolken sehr tief und die Fernsicht ist gleich null, schade. Also weiter zum Forever Ressort am Blayde River, unserem Camp für die nächsten Tage. Das Forever Ressort ist eine sehr schöne, gepflegte Anlage, mit großem Pool schattigen Stellplätzen und sauberen Waschhaus. Eigentlich sollte die Welt jetzt in Ordnung sein, wenn Renate nicht auf die Idee gekommen wäre, die erste Wäsche könnte doch schon mal ausgespült werden, Waschmittel haben wir ja im Supermarkt gekauft und Coins können wir an der Rezeption tauschen, also ran an die  Wäsche.

Nach 10 Minuten kam Renate dann aber ganz aufgeregt mit der Waschmittel Flasche an und meinte hiermit stimmt etwas nicht, das riecht so komisch – na ja, wenn man der englischen Sprache nicht so gewachsen ist und die Beschreibung nicht richtig liest, dann wäscht man halt mal mit Kloreiniger -Bleiche. Egal, die Wäsche musste da jetzt durch, ist ja sowieso alles zu spät. Die Wäsche hat die Tortur dann auch überlebt, nur hatte ich für den Rest des Urlaubs die Roten Punkte von Renates Schlafanzug auf meinem blauen Handtuch und Renate musste von jetzt an in „Uni White“ schlafen.

An den nächsten beiden Tagen haben wir
dann bei schönem Wetter die Highlights der Region abgeklappert und einige kleine Wanderungen um das Ressort unternommen, einfach relaxt und im Pool geplanscht.

Weiter geht unsere Reise gen Nord-Osten zum Krüger Nationalpark und so fahren wir wieder durch wunderschöne Landschaft, kleine afrikanischen Dörfer und Städte zum Phalaborwa Gate, wo wir von einer kleinen Gruppe streikender Wildhüter aus dem Krügerpark empfangen werden. Ganz gesittet, marschieren die Streikenden mit ihren Plakaten auf der Straße vor dem Gate auf und ab, ohne jedoch den Verkehr zu stören. Wir wünschen den Rangern jedenfalls viel Erfolg bei ihren Forderungen nach mehr Schutz vor den Wilderern.

Mit unsere „WildCard“ sind die Formalitäten schnell erledigt, wir bekommen unser Ticket für den Park, fahren nicht die Asphaltstraße sondern nehmen die S131und schon nach den ersten km haben wir unser erstes Elefanten-Erlebnis – Ein Super Einstieg in den Krüger.

Das Camp Letaba ist recht leer und wir suchen uns einen schönen schattigen Platz direkt am Zaun, wo hin und wieder einige Springböcke vorbei kommen und am Abend schleichen dann zwei patrollierenden Hyänenhunde den Zaum entlang. Auf unsern Gamedrives in den nächsten Tagen sehen wir einige große Elefantenherden, drei Büffel, einige sich im Wasser tollende Hippos und viele interessante Vögel. Mehr ist nicht drin, der Busch ist einfach zu dicht und zu hoch und schon nach wenigen Metern sind selbst die großen Tiere nicht mehr zu sehen. Wir fahren auch einige der 4×4 Loops, wir haben ja schließlich einen Geländewagen und was natürlich immer Spaß macht, mehr Tiere haben wir auch da nicht gesehen.

Wir verlassen Letaba und fahren weiter Richtung Süden zum Camp Lower Sabie, so weit es geht nehmen wir die S-Straßen, von denen aber noch viele, vor allem nach Osten gehende Straßen wegen der Hochwasserschäden gesperrt sind und uns immer wieder zu Umwegen zwingen. Die Landschaft im Krüger ist einfach traumhaft, auch ohne Tiere, die sich anscheinend vor uns immer verstecken.

Das Camp Lower Sabie ist zu Mittag schon recht voll und wir fahren einige Mal unsere Runde um einen vernünftigen, etwas schattigen Platz zu finden.

Nach der Mittagspause sichern wir den Platz mit unseren Campingstühlen und gehen auf Gamedrive. Und hier um Lower Sabie, wo der Busch nicht so dicht und hoch ist, bekommen wir dann auch viele Tiere zu sehen, immer wieder treffen wir auf einzelne Elefanten oder auch größere Herden, Giraffen, Gnus, Springböcke und einige Zebra. Sogar einige Nashörner und Büffel bekommen wir zu sehen, nur mit den Katzen da will es absolut nichts werden.

Als wir am Abend von unserer Tour zurück kommen ist das Camp bis auf den letzten Platz voll, es ist Wochenende und da sind dann wohl viele südafrikanische Kurzurlauber die mal einen Abstecher in den Krüger machen, auch wohl um nur zu schauen was das Hochwasser alles angerichtet hat.

An Tag war es schon sehr heiß, was uns aber mit unserer Klimaanlage im Wagen nicht gestört hat, jetzt am Abend scheint es noch heißer und schwüler zu werden, das Thermometer zeigt +39°C an und als wir am späten Abend ohne Klimaanlage auf unser Bett krabbeln, liegen wir da wie zwei Ölsardinen im eigenen Saft.

Die Landschaft um das Camp ist einfach phantastisch und so haben wir auch an den nächsten Tagen tolle Tierbeobachtungen – nur die Raubtiere verstecken sich immer vor uns.

Unser letztes Camp im Krüger, Berg-en-Dal, ist zwar auch recht schön gelegen, aber auch hier sehen nur sehr wenige Tiere.

Wir verlassen den Krüger, genießen die schöne Landschaft und nähren uns der Grenze zu Swasiland, ein kleiner Stempel vom Südafrikanischen Zoll und wir sind im Niemandsland, wir halten vor der Zollkontrolle nach Swaziland und stellen uns in die lange Schlange der LKW Fahrer mit ihren Stapeln von Zollunterlagen – na das kann ja dauern. Das Ausfüllen der Einreisekarten geht mit Hilfe einiger Schwarzer LKW Fahrer dann doch sehr zügig, aber dann die Zollerklärung für den Camper – PUH, Fahrzeug Type, Baujahr, Modellnummer, Fahrgestell-Nummer, Motornummer, Fahrzeugfarbe, Restwert des fahrzeugs und, und, und.

Aber schließlich haben wir se geschafft, der letzte Schlagbaum öffnet sich und wir sind  in Swasiland. Nach einer kurzen Fahrt machen wir einen Wanderstopp bei den Phophonyane Falls, die

Phophonyany Eco Lodge liegt abseits der Hauptstraße und die Zufahrt ist schon eine kleine Herausforderung. Die Wanderung zu den Falls ist dann aber allemal die Anfahrt wert. Schade hier wären wir gerne noch ein, zwei Nächte geblieben, aber unsere Tage sind ja nicht aus Gummi, also fahren wir schweren Herzens weiter. Wir fahren über den neuen Staudamm, genießen die herrliche Landschaft und quälen uns dann mit unserem Camper wieder die berge hinauf. Das ist ganz schön hart für den Kleinen und unsere Moterleistung reicht an einigen Abschnitten nur für 20 km/h aber irgendwann erreichen wir dann doch die Hauptstadt von Swaziland –  Mbabane. Wir fahren weiter über die Stadtautobahn, die mit den vielen Verkaufsständen, Garküchen und Fußgänger mehr Ähnlichkeit mit einer Einkaufsstraße als mit einer Autobahn hat, verlassen die „Einkaufsautohahn“ wieder und fahren zum Milwane N.R., wo wir uns für zwei Tage einquartieren.

Das Camp ist nicht eingezäunt und es gibt hier sehr schöne offene Wanderwege, auf denen wir zwischen

Bergzebras, Gnus und Springböcke herumwandern, zu Anfang doch etwas mulmig aber die Tiere nehmen kaum Notiz von uns und so
machen wir einige sehr schöne Wanderungen über die Wiesen und Wälder im Park.

Wir verlassen Swasiland über den Grenzübergang Lavumisa, die Grenzformalitäten gehen hier sehr zügig und die Zollerklärung für unseren Camper will keiner mehr sehen. Nee dafür habe ich am Anfang nicht so ein Aufwand betrieben, ICH WILL EINEN STEMPEL“,  also laufe ich durch sämtlich Hütten um endlich einen Zollbeamte zu finden der willens ist und mir ohne weiteres Hinsehen einen Ausgangsstempel auf mein Formular knallt – und Tschüs Swasiland.

Wieder in der Republik SA ändert sich auch gleich die Landschaft und die Menschen, wir kommen durch kleine Städte, die Schule ist aus und hunderte von Schulkindern in ihren Uniformen strömen zu den Sammelpunkten oder laufen und trampen entlang der Straßen zu ihren Heimatdörfern

Da wir nicht im Hluhluwee campen können, fahren wir in die Stadt Hluhluwee, wir wollen zur Busch Baby Lodge und erkundigen uns an einer Tankstelle nach dem Weg, und unsere Frage löst wieder einmal eine große Diskussion aus, jeder will seinen Kommentar dazu geben und jeder kennt einen besseren Weg. Am Ende der Diskussion sind wir dann auch nicht viel schlauer und fahren einfach drauflos. Die von einem Holländer geführte Lodge ist ein kleines Paradies und wir nutzen den Nachmittag zum Relaxen, planschen im Pool und werden dann noch mit einem köstlichen Abendessen verwöhnt.

Früh Morgens fahren wir dann in den Hluhluwee Park, wo gleich hinter dem Eingang eine ziemlich große Elefantenherde auf
uns wartet und auch bei der Weiterfahrt durch den Park haben wir dann noch einige phantastische Nashorn- und Elefantenbegegnungen.
Als wir am frühen Nachmittag den Park verlassen wollen, wird der Weg von einem großen Elefantenbullen versperrt, der ganz gemächlich die Straße hinunter trabt und die entgegenkommenden Autos veranlass, für einige einhundert Meter den Rückwärtsgang einzulegen. Renate ist jedenfalls froh, nicht in einem diesen Autos zu sitzen, auf die der Bulle jetzt zuhält.

In dieser Region gibt es viel Forstwirtschaft und die Fahrt nach St. Lucia führt uns durch große Plantagen, mit Eukalyptus Bäume die einen angenehmen Duft verbreiten.

Es ist Wochenende und das Camp Vidal ist vollkommen ausgebucht, auf dem uns zugeteilten Platz stehen Geländewagen und Boote und die Besitzer sind nicht gerade begeistert, ihr Fahrzeugpark für uns umzustellen – wohin auch, alle Wege im

Camp sind ja schon vollgeparkt. Wir suchen uns also selbst einen freien, schön gelegenen Platz und diskutieren so lange mit dem Personal in der Rezeption bis sie uns den gewünschten Platz geben. Und von jetzt an sind wir überall die Camper von “ No. 8″ – was auch immer das zu bedeuten hat, uns gefällt der Platz und wir fühlen uns hier wohl.

Zwei Tage Zeit für Strandspaziergänge und Baden im indischen Ozean, der hier immer noch Badewannentemperatur hat, einfach super. Wir machen zwar noch einige kleine Gamedrive-Touren durch den Park, verbringen aber die meiste Zeit am Meer und genießen einfach nur die Weite und das warme Wasser des indischen Ozeans.

Unser nächstes Ziel, der Royal Natal Nationalpark ist uns etwas weit entfernt und so entschließen wir uns in Howick Falls einen Zwischenstopp einzulegen um hier auch unsere Vorräte aufzufüllen.

Wir haben Zeit, müssen nicht über die Autobahn rasen und können ganz gemütlich über Nebenstraßen und durch kleine Dörfer unserem Ziel entgegensteuern. Wir fahren durch das Tal der 1000 Hügel und je näher die Silluette der Drakensberge kommt, wird die Landschaft schöner.

Der Royal Natal Park empfängt uns dann auch mit seiner schönsten Seite, dem Amphitheater bei strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Das Mahai Rest Camp, ein großzügig angelegter Grasplatz mit hohen schattenspendenden Bäumen, liegt in einem malerischen Tal inmitten der Drakensberge. Für die nächsten drei Tage steht Wandern auf unserem Plan und wir nutzen jede Gelegenheit um in den Bergen herum zu krachseln und den wunderschönen Weg zu den Tigerfalls haben wir gleich dreimal gemacht.

Nur der Shop ist sehr mager bestückt, Brot gibt es erst in drei Tagen wieder und der nächste Laden ist dann doch etliche km entfernt, also heute mal kein Brot.

Wir entscheiden uns für die Nordroute über die Golden Gate Hihglands, umfahren Lesoto und machen unsere ersten Bekanntschaften mit afrikanischen Potholes. Diese riesigen Schlaglöcher zu Umfahren ist einfach nicht möglich und mit den empfohlenen 30 km/h durch jedes Loch zu kriechen ist auf Dauer auch nicht so prickelnd, also maximale Geschwindigkeit und unser Camper machte das am besten bei 90 km/h.

Zu unserem nächsten
Ziel, den Addo Elephantpark ist es mit 850 km etwas weit für eine Tagestour, also entscheiden wir uns für

das auf halben Weg liegende Forever Resorte am Gariep Dam. Es ist mal wieder Wochenende und, das Ressort ist komplett ausgebucht – ein Musikfestival von „Klipdrift“ – wir bekommen keine Campingsite mehr aber wir können  ein 4 Personen Haus haben, ok wir wollten ja sowieso mal das Lodge-leben testen und nehmen das Haus, hat dann halt jeder von uns sein eigenes Schlafzimmer.

Abends mischen wir uns dann unter die Südafrikaner, gesprochen und gesungen wird hier Afrikaans und da wir als Norddeutsche auch eine Beziehung zum Holländischen haben, bekommen wir seht viel mit.

Geschlafen haben wir dann allerdings doch in einem Zimmer, aber wegen der Bequemlichkeit in zwei Einzelbetten.

Es geht weiter zum Addo, wir wollen von oben in den Park einfahren und die kürzeste Strecke zum Addo führt über die R 335 und den 1850 erbauten Zuurberg Pass, ok – kann ja nicht so schlimm werden – wir haben ja einen 4×4 und genug Sprit im Tank. Zuerst sind die Gravelroads auch noch sehr gut zu befahren, aber je höher wir auf den Zuurberg kommen, je schlechter und enger werden die Pads, Stellenweise kommen wir nur im Schritttempo durch die Auswaschungen in den doch sehr steilen Serpentinen und der Busch hat an manchen Stellen die Straße schon fast zu gewachsen.

Keiner von uns traut sich etwas zu sagen, Luft anhalten und  hoffen das wir keine Panne haben und durch. Die Heidelandschaft auf dem Pass ist allerdings phantastisch und trotz unserer
Anspannung haben wir noch Zeit die herrlichen Blicke über Berge und tiefen Schluchten zu bestaunen.

Aber als wir wieder Teer unter unsere Räder haben fällt uns doch ein kleiner Stein vom Herzen und jetzt sind es ja nur noch wenige km bis zum Addo, nur unser Auto macht auf einmal so komische Geräusche, irgendwo quietscht etwas und die Lenkung fühlt sich auch irgendwie komisch an. Egal, wir erreichen unser Camp im Addo, richten uns ein und wollen nach der Mittagspause noch einmal in den Park auf Gamedrive, nur kommen wir nicht weit, so nach 2 km im Park geht gar nichts mehr.

Das Auto lässt sich kaum lenken, es quietscht und schnarrt und meine erste Vermutung ist Achsbruch, oder die Antriebswelle oder? – na ja wir sind dann sofort umgekehrt und haben mit aller Mühe unter quietschen, schnarren und qualmen unser Camp erreicht. Nach intensiver Begutachtung des Schadens war dann klar, das Radlager ist gebrochen – Feierabend, mit diesem Fahrzeug geht nichts mehr.

Und natürlich ist es war Wochenende, Sonnabend-Nachmittag, also nur Hilfe über den Notdienst, der dann doch sehr bemüht war und sofort den Nissan Service informieren wollte. Wann kommt denn der Nissan Service? – Ja noch heute – also am Platz bleiben und warten. Am Sonntag hieß es dann der Service kommt nicht, das Auto wird ausgetauscht, es kommt von Kapstadt (900km) also warten. Sonntagabend dann die Information, die Company darf Sonntagnacht nicht fahren, die kommen
erst am Montagvormittag – also warten.

Um nicht vollkommen auf dem Campingplatz zu versauern, buchen wir einen Gamedrive mit Sundowner und lassen uns an diesem Abend mal verwöhnen und haben sogar Glück, die Löwen liegen immer nach da und wir können trotz Gegenlicht noch einige brauchbare Fotos machen. Der Sundowner gestaltet sich dann allerdings ziemlich mager, wir müssen

uns eine kleine Flasche Wein teilen und Häppchen gibt es auch keine, nur Biltongt und Trockenfrüchte  – da sind wir doch aus Namibia was anderes gewohnt.

Und tatsächlich am Montag um 11:00 Uhr haben wir ein neues Fahrzeug und können unsere Reise fortsetzen, ab jetzt bleiben wir lieber auf den Hauptstraßen, wir wollen keine riskanten Umwege und Pässe mehr fahren.

Wir kommen zum Tsitsikama Nationalpark und ergattern einen wunderschönen Platz direkt am Ocean, was will man mehr die Welt ist wieder in Ordnung. Wir unternehmen erste kleine Wanderungen, genießen einen Caputchino bei einem ersten Blick auf die Stormriver Mündung und lassen den Tag bei einem Glas Wein und einen phantastischen Sonnenuntergang über dem Meer ausklingen.

Heute geht’s zum Stormrsiver Mouth und weiter über die Hängebrücke soweit die Füße tragen,
Nachmittags machen wir dann noch kleine Wanderungen zum Big Tree und zur Paul Sauer Bridge.

Nach unserem Standardfrühstück Toastbrot mit Bacon und Spiegelei geht es auf die Gardenroute Richtung Kapstadt, leider ist uns der Wettergott heute nicht so freundlich gesonnen, die Wolken hängen sehr tief und jetzt fängt es auch noch an zu Regnen. Wir haben einen Stopp im Monkeyland und Birds of Eden geplant, fahren jedoch wegen des Regenwetters weiter, ab Knysna klart der Himmel dann auf und wir können die herrlichen Ausblicke auf die Gardenroute genießen und bis Mosselbay haben wir wieder das schönste Sonnscheinwetter von Südafrika.

Der Stadt-Campingplatz gefällt uns nicht, er liegt zwar nur einige hundert Meter von der Pinguinkollonie entfernt, aber so ganz alleine auf diesen asphltieten Stadtplatz, nee –  und so fahren wir, nach einer kurzen Stadtbesichtigung durch die steilen Straßen und

Gassen von Mosselbay, bis Hartenbos zurück, wo wir einen tollen Stellplatz direkt am Ozean ergattern. Phantastisch,
der Strand und das Meer liegen uns zu Füßen und gegenüber der Bucht sehen wir die Skyline von Mosselbay.
Hier ist der Ozean schon merklich kälter, keine Badewannentemperatur mehr wie in Cape Vidal und das hineingehen verlangt schon etwas Überwindung. Aber der Strand ist einmalig und so machen wir mehrere sehr lange Strandspaziergänge oder sitzen vor unserem Camper und genießen die Tolle Aussicht, welche vor allen Abends, wenn der Strand angestrahlt wird und die Lichter der Stadt, die über die Bucht scheinen eine super Stimmung hat.

Genug vom Indischen Ozean, jetzt wollen wir wieder ins Hinterland, genauer gesagt, wollen wir in die Winelands, fahren noch einmal durch Mosselbay, nehmen Abschied vom Ozean und verlassen die N2 bei Riverdale um über die R323 und den Garcia’s Pass auf die Weinroute R62 zu kommen, der wir dann bis Montagau folgen.

Wir parken unseren Camper auf dem Parkplatz vom Super-Spar und machen erst einmal einen ausgiebigen Stadtrundbummel, finden ein kleines Restaurant mit einem gemütlichen Innenhof und lassen es uns bei einem Glas Wein gut gehen.
Zurück beim Super-Spar noch schnell die Vorräte aufgefüllt und dann zum Campingplatz.

Sch… – an unserem Camper hat sich wer verewigt, die Fahrertür hat jetzt eine ziemlich böse Schramme von einem Einkaufswagen oder was auch immer.

Der Campingplatz hat große Stellplätze mit Rasen und schattenspendenden Bäumen, liegt direkt im
Centrum, Montagau und wir nutzen diese Gelegenheit um noch ein Wenig durch die Stadt zu bummeln und ein schönes
kühles Bier zu trinken. Wir finden eine urige kleine Kneipe, bestellen zwei große Bier und bekommen
drei kleine Probiergläser – ah, erst einmal Bierprobe und dann erst bestellen – ist halt Südafrika.

Wir fahren weiter auf der R62 durch die Winelands, an den Weinreben hängen die reifen Trauben und lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen, stellenweise hat die Weinlese schon begonnen und wir überholen mehrere voll beladene Wagen mit Weintrauben.

Es ist eine traumhafte hügelige Landschaft durch die wir fahren, wie im Bilderbuch liegen die strahlend weißen,

typisch südafrikanischen Häuser in den Weinbergen und leuchten in der Sonne.

Wir machen Rast in der kleinen Stadt Paarl, bummeln durch die Eichbaumallee, trinken mal wieder Cappuccino in einem urigen Kaffee und kommen schließlich nach Stellenbosch. Wir campen auf dem Caravanpark Mountain Breese unter alten Kiefern und nehmen so langsam Abschied vom Camperleben, und lassen es uns gutgehen.

Unsere Reise geht dem Ende entgegen und um uns den Abschied nicht allzu schwer zu machen, hat der Wettergott uns
heute einen kalten Wind geschickt, an diesem letzen Campingabend können wir nur eingehüllt in unsere
Decken vor dem Camper sitzen, so kalt ist es – brr.

Tja, nun heißt es Kofferpacken, die letzt Fahrt bis nach Atlantis und den Camper zurück geben.

Die Rückgabe
unseres Campers ist Problemlos, Tank voll? Gas aufgefüllt? Irgendwelche Schäden? – die Schramme in der
Tür haben wir verschwiegen – noch eine kleine Entschädigung und den Stadttransfer heraus gehandelt, schließlich
musste der Camper ja einmal ausgetauscht werden und wir hatten Unannehmlichkeiten und dann sitzen auch schon im
Transferbus zu unserem Stadthotel.

An unserem Hotel angekommen wurden wir zu unserer Überraschung auf Deutsch begrüßt, damit haben
wir nicht gerechnet, die Betreiber kommen aus Österreicher und so werden wir auch empfangen, wie lange bleibt
ihr? Was wollt ihr in Kapstadt machen? Wollt ihr auch auf den Tafelberg? und wollt ihr auch zum Kap? – wir sind
noch gar nicht ganz in der Tür und unsere Tage in Kapstadt sind schon komplett verplant.

Natürlich haben wir diesen Service genutzt und mit den aus dem Internet ausgedruckten Ticket’s konnten wir


sofort, ohne Schlange stehen und Wartezeit den Bus und die Seilbahn auf den Tafelberg nutzen, die Wartezeit an
der Seilbahn ohne Ticket betrug an diesem Tag gut eine Stunde, die wir uns so gespart haben – Super.

Wir nehmen den „Roten“ Bus und machen erst einmal eine einstündige Stadtrundfahrt zur Orientierung,
wobei wir über das Audiosystem sehr viele Informationen zur Geschichte der Stadt und den einzelnen Stadtteilen
bekommen, wir fahren bis zur Kabelstation und bekommen einen ersten Eindruck vom Tafelberg, fahren entlang der
berühmten Strände wo sich die Reichen und Schönen sonnen und zurück zur Waterfront.

Die „Victoria-Waterfront“
ist ein rein touristisches Vergnügungscentrum, aufgebaut nach den Vorbildern „Pier39“ in SF und
„The Docks“ in Sydney und besteht hauptsächlich aus Shopping Mals und Restaurants, die sich entlang
der Hafenkannte entlang ziehen. Unsere Favoriten waren dann ganz schnell das belgische Edelrestaurant „The
Anker“ und „Mitchell’s Scottish Ale House“.

Wir nehmen wieder den „Roten“ Bus, fahren zur Cabelstation und mit der Seilbahn auf den Tafelberg – Woh!
– das ist ein Blick über Kapstadt, wir wandern über den Berg und haben immer wieder phantastische Blicke auf Kapstadt, die berühmten Strände und auf das Meer – ein unbeschreibliches Erlebnis.

Aber irgendwann kommt der Hunger und so fahren wir schweren Herzens wieder hinunter, nehmen wieder den „Roten“ Bus und fahren zum Lunch zur „Camps Bay Beach“, den Promi Strand von Kapstadt.

Ist ja nicht gerade günstig hier, aber schön ist es doch einmal in so einem Restaurant etwas zu essen
und ein Glas Wein zu trinken.

Am Nachmittag haben wir dann noch Zeit für einen Bummel über den Blumenmarkt und durch die vielen Gassen


und kleinen Märkten und für einige Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gemeinsam mit einem Anderen Gästepaar geht es heute zum Kap der guten Hoffnung, der Ehemann unserer Gastgeberin macht mit uns vier eine Tagestour und wir bekommen viele Informationen über die Region und die Pflanzenwelt am Kap.

Am Kap ist die Hölle los und es geling nur mit Mühe, auch einmal einen Platz hinter dem berühmten
Schild, für ein Erinnerungsfoto, zu ergattern.

Und am letzten Abend lassen wir es uns dann noch einmal im Restaurant „Den Anker“ richtig gut gehen.

Ach ja – wir haben

uns auf unserer Reise nie unsicher gefühlt und wir haben überall freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen, die sich immer viel Zeit genommen haben um uns einen Weg zu erlklären oder zu zeigen. Mit diesen Eindrücken nehmen wir Abschied – die Koffer sind gepackt und wir machen noch einen Spaziergang zur Waterfront, genießen noch eine letzten Cappuccino und einen Panckake, dürfen im Gästehaus noch einmal Duschen und dann geht’s zum Airport – „Boarding Time 17:10“.

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der weg ist das ziel
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