2004 Australien
Nach einem Stopover in Singapur landen wir um 6:00 Uhr Ortszeit im Top End, Der Airport Darwin, ein verschlafener kleiner Flughafen ist unser Gateway zum Roten Kontinent. Nachdem wir mit Kofferöffnen, jeder Menge Fragen und das Abschnüffeln von Spürhunden den Zoll passier haben, empfängt uns eine schwüle, tropische Luft und
wir erhalten einen Vorgeschmack auf die folgenden Tage.Zuerst melden wir uns dann bei der Rentalstation von NQ, wo wir erfahren, unser Camper ist noch nicht fertig, der Vormieter ist unter eine zu niedrige Brücke gefahren und so sind Klimaanlage und Dachluken nicht mehr wo sie hingehören. Die Übergabe wird für 13 Uhr vereinbart und wir nutzen die Zeit für einen Stadtbummel durch Darwin und ein ausgiebiges Frühstück. Nach der Camper Übernahme müssen wir uns erst einmal mit dem Linksverkehr vertraut machen und sehen zu, schnell aus dem Stadtbereich heraus zu kommen um außerhalb der City in einem Supermarkt unsere ersten Vorräte einzukaufen.Da bis jetzt alles gut geklappt hat und wir auch in der Zeit gut liegen, beschließen wir bis in den Kakadu Nationalpark zu fahren und uns da einen Campground zu suchen. Ein besseres Gebiet um die Kultur der Aborigines, der australischen Ureinwohner, kennen zu lernen gibt es neben dem Ayers Rock wohl kaum in Australien. Die Landschaft neben der Strasse wechselt ständig, von weitläufigen Feuchtwiesen, über Sumpfland zu Steppe und wieder Wiesen, wo uns immer wieder die über 4 Meter hohen
Termittenbauten begegnen. Aus der „Dreamtime“, die mit der Ankunft der weißen Siedler im 18. und 19. Jahrhundert abrupt endete, sind noch viele Zeugnisse erhalten. Auffallend sind insbesondere die Felszeichnungen der Aborigines. Sie sind im „Röntgenstil“ gemalt, d.h. Rückgrat, Rippen sowie innere Organe sind exakt dargestellt. Dargestellt sind auch die typischen Beutetiere: Catfish und Sarartogas, Warane, Schildkröten, Possums und Wallabies. Die alten Felszeichnungen legen Zeugnis ab von der Kultur der Aborigines – einfache Skizzen aus Ocker in Rot, Gelb, Schwarz und Weiß, die von Menschen, Geistern und Tieren handeln. Manche der Malereien stellten Mini-Spirits dar, kleine Geister. Andere dienten nur dazu, Jagdtricks zu erläutern oder die Anatomie der Tiere deutlich zu machen. Felszeichnungen. Am Nourlangie Rock und Ubirr Rock in der Nähe von Jabiru sind in der Anbangbang Gallery Felszeichnungen, die ca. 1.000-20.000 Jahre alt sind zu sehen.Es geht weiter RichtungYellow Water, dem Zentrum vom Kakadu NP. Yellow Water ist in den drei Monaten der Regenzeit die einzige Versorgungsmöglichkeit für den Park, wenn alle Zufahrtstrassen wegen Überflutung gesperrt sind. Umendlich einmal ein Krokodil zu sehen, buchen wir in Yellow Water eine der berühmten Flußfahrten. Eine touristische Attraktion auf
die wir auch hätten verzichten können. Genug vom Massentourismus fahren wir weiter und erkunden den Park nach unseren Vorstellungen. Nach ausgiebiger Erholung und einigen Abstechern zu den heiße Thermalquellen und attraktive Badeplätze, wie die Edith Falls, wo wir einen herrlichen Badeaufenthalt in tropischer Landschaft genießen.Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Abstecher zur ältesten und berühmtesten Outback Kneipe Australien, Dayli Waters und zu den Wasserfällen und Billabongs übernachten wir auf einem kleinen Campground bei einem Roadhouse in der
Nähe zum Parkausgang. Auf der Weiterfahrt zur Katarin Georg machen wir noch einen Murmeln des Teufels, den Devils Marbels. Die „Giga-Murmeln“ habe n einen Durchmesser bis zu 6 m. Unser nächstes Ziel ist Alice Springs, wo wir erst einmal wieder Proviant bunkern und uns auf den Outback Trip vorbereiten. Voll getankt und gut Versorgt geht unsere Reise dann ins Outback. Auf Wellblech- und Sandpisten fahren wir durch die Ranches erst
einmal zur STANDLEY CHASM einer schmalen Schlucht, in der die Sonne nur zur Mittagzeit bis auf den Boden kommt. Und dann geht es Richtig los, noch schnell das Permit für die Strassenbenutzung gekauft, Allrad eingeschaltet und los geht’s Richtung Kings Canyon – Er ist der kleine „Grand Canyon“ Australiens, eine sehr spektakuläre Schlucht mit über 100 m Höhe und 1 km Länge, mit farbenprächtigen Felswände in Gelb-, Grau- und Rottönen. Und trotz aller Anstrengungen sollte man auf die 4-stündige Wanderung um den Kings Canyon zum Garden Eden nicht verzichten, ein spektakuläres Erlebnis der besonderen Art. Die Fahrt zu unserem ersten Reisehöhepunkt, dem Ayers Rock, geht jetzt auf normalen Strassen weiter und je dichter wir unserem Ziel kommen, je weniger sind wir allen auf den Strassen. Uluru – Ayers Rock – ist der zweitgrößte Monolith der Erde. Wir übernachten im Ayers Rock Resort, einer touristischen Kleinstadt mit allen was der Mensch (Tourist) braucht. Wir entschließen uns den Ayers Rock zu umwandern und
genießen auf den 10 km Rundweg die, je nach Sonnenstand und Lichteinfall, unterschiedlichen Färbungen des berühmten Monoliten. Am nächsten Tag besuchen wir die Kata Tjuta, die Olgas, eine Gebirgsformation aus 36 einzelnen Kuppen und einem Alter von einigen Mio Jahren. Die Olgas sind zwar weniger bekannt wie der Ayers Rock, sind aber
unser Meinung nach ebenso interessant und haben wunderschöne Wanderwege.Weiter auf unserem Weg Richtung Süden liegt Coober Pedy, hier ist Australien wirklich besonders außergewöhnlich, 1911 wurden hier erstmals Opale gefunden.
Seitdem finden sich hier Menschen aus aller Herren Ländern, die ihr Glück versuchen. Darunter auch ausgesprochen skurrile Charaktere. Rund 2000 Menschen leben zum Schutz vor der extremen Sommerhitze und kalten Winternächten in „dugouts“ – unterirdischen Wohnungen. Wenn sie einen neues Zimmer brauchen, gehen sie nicht zum Baumarkt sondern zum „Sprengstoffkauf“ in den Supermarkt. Beim Bummeln durch die Stadt wurde uns angeboten eine Miene zu besichtigen, ein 80 cm großes über 20 Meter tiefes Loch, in das wir auf einem Holzbrett an einer Seilwinde hinunter gelassen werden sollten – wir haben dann doch lieber dankend abgelehnt und uns die Opalmienen nur von oben angesehen. Immerhin stammen aus dieser Welt-Opal-Hauptstadt 60% der Weltförderung. Mittlerweile ähnelt die Umgebung von Coober Pedys einer Mondlandschaft – überall Minenschächte und Abraumhalden. Nach Coober Pedy entscheiden wir uns, trotz des fehlenden Versicherungsschutzes, auf den Odnadetta Track zu fahren, Einer der berühmtesten Off – Road Tracks Australiens. Wir passieren „The Dog Fence“, einen 4600 km langen Hundezaun der zum Schutz der Schafherden quer durch Australien verläuft und den Norden vom Süden trennt. Nach zwei Tagen Off Road auf Sandpisten erreichen wir die Flinders Ranches, einer Alpenähnlichen Landschaft mit wunderschöner Natur. Bevor wir kurz hinter Adelaid an die Küste kommen, durchqueren wir noch das Barossa Vally, das größte Weinanbaugebiet in Australien.
Hurra ! – nach gut 4500 km Highway , Tracks und staubiger Pisten, haben wir Australien durchquert und den Ocean erreicht. Nach all der Hitze im Red Center genießen wir jetzt die kalte Seeluft und planen für die nächsten Tage auf der Great Ocean Road weiterzufahren und die phantastische Aussicht auf den Ocean zu genießen. Vorbei an den vielen Sehenswürdigkeiten wie „London Bridge“ und die „Twelve Apostels“ kommen wir in die Regenwaldregion, die ihren Namen alle Ehre macht und uns mit einigen Tagen tropischen Regen auf unserer Reise begleitet. Wir verlassen den Ocean und umfahren die Stadt
Melburne, wir wollen nach Ballarat, einer im Original aufgebauten historischen Stadt, eine Stadt mit Hotels, Läden, Bar, Handwerksbetrieben und Menschen in historischen Kostümen die das Gefühl vermitteln, als währe man 100 Jahre zurück – eine wirkliche Attraktion. Weiter Richtung Norden durch Weideland und Wälder kommen wir in die Blue Mountains, dem Naherholungsgebiet von Sydney. Als letztes Highlight unserer Reise verbringen wir 4 Tage in Sydney, von wo aus es dann zurück in die Heimat geht. Sydney ist unzweifelhaft eine der schönsten Städte der Welt mit einer phantastischen Lage an einem weit ausladenen Naturhafenbecken. Ihre kulturelle Vielfalt kommt durch Einwanderer aus den unterschiedlichsten Ländern zustande, einschliesslich einer sehr aktiven Schwulen- und Lesbenszene, deren Jahreshöhepunkt der farbenprächtige Mardi Gras ist – die grösste „Love Parade“ der Welt. An Etiketten für diese faszinierende Metropole fehlt es nicht: „Paris des Pazifiks“, „Blue Dream“ – am besten man erlebt Sydney selbst.